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Mit zunehmendem Alter können verschiedene gesundheitliche Veränderungen auftreten, die das tägliche Leben beeinflussen. Eine der häufigsten Alterserscheinungen ist die Altersschwerhörigkeit. In diesem Artikel betrachten wir das Krankheitsbild von verschiedenen Blickwinkeln und beleuchten seine Facetten genauer.
Mit zunehmendem Alter unterliegt der Körper verschiedenen Veränderungen. Darunter fällt auch die Altersschwerhörigkeit (Presbyakusis). Sie ist eine natürliche Entwicklung, die praktisch jeden Menschen im Laufe seines Lebens, in unterschiedlichem Ausmaß, betrifft. In diesem Artikel nehmen wir uns diesem Aspekt des Älterwerdens an und erkunden seine Bedeutung. Dabei schauen wir nicht nur, wie es die individuelle Lebensqualität beeinflusst, sondern auch darauf, wie soziale Interaktionen und das mentale Wohlbefinden auf signifikante Weise beeinflusst werden können.
Unter Altersschwerhörigkeit versteht man in der Medizin das ab dem 50. Lebensjahr allmähliche Abnehmen der Hörfähigkeit, aufgrund natürlicher Alterungsprozesse. Dieser Zustand betrifft in der Regel beide Ohren gleichzeitig und zeigt eine gleichmäßige Schwächung des Hörvermögens. Wenn der Hörverlust nicht behandelt oder korrigiert wird, verschlechtert sich die Altersschwerhörigkeit kontinuierlich.
In Deutschland sind 20 bis 30 Millionen Menschen schwerhörig, wobei circa ein Drittel der Betroffenen über 65 Jahre ist.
Unser Hörvermögen ist in bester Verfassung, wenn sowohl unsere Ohren als auch unser Gehirn, das die Hörsignale verarbeitet, gesund und jung sind. Allerdings zeigen vor allem die Haarzellen in unseren Ohren im Laufe der Zeit Abnutzungserscheinungen, wodurch sie den Schall nicht mehr so effizient verarbeiten können wie in jüngeren Jahren. Diese Haarzellen verschleißen mit fortschreitendem Alter, was dazu führt, dass ältere Menschen akustische Reize nicht mehr so deutlich wahrnehmen können.
Die Hauptursache für Altersschwerhörigkeit liegt also im natürlichen physischen Alterungsprozess.
Nicht jede Art von Hörverlust kann als Altersschwerhörigkeit klassifiziert werden. Die Altersschwerhörigkeit ist lediglich eine spezifische Form des Hörverlusts und fällt in die Kategorie der Schall-Empfindungs-Schwerhörigkeit.
Der Hörverlust im Alter ist ein allmählicher Prozess, weshalb vielen Menschen oft nicht bewusst ist, dass ihr Gehör nachlässt. Mit fortschreitendem Alter kann es jedoch schwieriger werden, gesprochene Worte zu verstehen, besonders wenn laute Hintergrundgeräusche präsent sind. Oft ist es notwendig, häufiger nachzufragen, um die Aussagen von Gesprächspartnern zu erfassen. Dies kann den Eindruck erwecken, dass andere undeutlich sprechen oder nuscheln. Selbst die einst genossene Musik wird allmählich als Lärm empfunden, während Geräusche wie Vogelgezwitscher nicht mehr wahrgenommen werden. Alltägliche Signale wie die Türklingel oder das Telefon können leicht überhört werden. Schließlich erfordert das Verstehen des Fernsehers eine erhöhte Lautstärke, um noch verständlich zu sein. Diese Anzeichen könnten auf eine mögliche Altersschwerhörigkeit hindeuten.
Das Hauptrisiko für Altersschwerhörigkeit liegt im natürlichen Alterungsprozess. Je älter man wird, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, von dieser Form des Hörverlusts betroffen zu sein.
Weitere Faktoren, die eine Altersschwerhörigkeit begünstigen können sind:
Obwohl man einer altersbedingten Schwerhörigkeit nicht vollständig vorbeugen kann, gibt es dennoch einige Maßnahmen, die man berücksichtigen sollte:
Indem Sie diese Maßnahmen befolgen, können Sie möglicherweise das Risiko für eine altersbedingte Schwerhörigkeit reduzieren oder deren Entwicklung zumindest verlangsamen.
Die Feststellung einer Altersschwerhörigkeit erfolgt durch einen Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde oder einen Hörgeräte-Akustiker auf schnelle, unkomplizierte und schmerzfreie Weise.
Hierfür wird das Ton-/Sprachaudiogramm verwendet, bei dem Töne mit unterschiedlichen Frequenzen und Lautstärken über Kopfhörer oder Lautsprecher abgespielt werden. Der Patient gibt durch Drücken einer Taste an, ab welcher Lautstärke er die Töne wahrnimmt.
Gerade diese Methode ist passend, da der Verlust der Fähigkeit, hohe Töne wahrzunehmen, ein besonders prägnantes Merkmal der Altersschwerhörigkeit ist.
Zusätzlich wird der HNO-Arzt eine umfassende Einschätzung des allgemeinen körperlichen Zustands des Patienten vornehmen. Mittels einer Ohrenspiegelung überprüft er den Zustand Ihres Trommelfells. Mit einer Impedanzmessung beurteilt er den Druck im Mittelohr und die Funktion der Gehörknöchelchen. Diese Untersuchung ist schmerzlos, Patienten hören lediglich kurzzeitig laute Töne, und der HNO-Arzt misst die Reaktion des Trommelfells. Durch eine Blutuntersuchung schließt er andere potenzielle Krankheiten als Ursachen für die Hörprobleme aus.
Bildgebende Verfahren wie Computertomografie oder Kernspintomografie ermöglichen das Ausschließen von Krebs, Verletzungen und Entzündungen.
Abgesehen von den offensichtlichen physischen Herausforderungen, die mit dem Nachlassen des Hörvermögens einhergehen, sind die mentalen Auswirkungen dieser Veränderung oft ebenso bedeutend.
Menschen, die unter Altersschwerhörigkeit leiden, können eine Reihe von emotionalen und sozialen Veränderungen erleben. Die schrittweise Abnahme des Hörvermögens kann zu Frustration, Isolation und einem Gefühl der Entfremdung von der Umgebung führen. Schwierigkeiten beim Verstehen von Gesprächen, insbesondere in lauten Umgebungen, können zu Stress und Verlegenheit führen, da Betroffene das Gefühl haben, nicht mehr aktiv am sozialen Leben teilnehmen zu können.
Die mentale Auswirkung der Altersschwerhörigkeit erstreckt sich auch auf kognitive Prozesse. Das ständige Anstrengen, um Gesprächen folgen zu können, kann Ermüdung verursachen und die geistige Schärfe beeinträchtigen. Dies kann wiederum zu Konzentrationsproblemen, Gedächtnislücken und einer allgemeinen Abnahme der kognitiven Leistungsfähigkeit führen.Die Bewältigung dieser mentalen Auswirkungen erfordert eine ganzheitliche Herangehensweise.
Hörgeräte stellen eine effektive Lösung zur Kompensation von Altersschwerhörigkeit dar. Sie sind besonders wirksam, wenn sie frühzeitig angewendet werden, da sie dazu beitragen können, die Auswirkungen der Schwerhörigkeit im Alter zu mildern und den weiteren Hörverlust zu verlangsamen oder sogar aufzuhalten. Hörhilfen können die Hörprobleme, die durch Schallempfindungsstörungen entstehen, in der Regel erheblich verbessern.
Es gibt eine breite Palette von Hörgeräten als Lösung bei Altersschwerhörigkeit. Dazu gehören beispielsweise In-Ohr-Geräte für stark ausgeprägte Schwerhörigkeit sowie die bekannten Hinter-dem-Ohr-Geräte.
Wenn der Hörnerv noch funktionsfähig ist, aber das Innenohr seine Aufgabe nicht mehr erfüllen kann, kann ein Cochlea-Eingriff eine Lösung für Altersschwerhörigkeit sein. Ein Cochlea-Implantat wird in einer kleinen Operation eingesetzt und übernimmt dann die Funktion der Hörschnecke. Dieses Implantat ist ein winziges elektronisches Gerät, das dort zum Einsatz kommt, wo das Innenohr versagt.
Ein Cochlea-Implantat geht über die Funktion einer herkömmlichen Hörhilfe hinaus. Es stellt eine Art Ersatz dar, der die akustischen Signale direkt an das Gehirn übermittelt. Daher ist ein solches Implantat bereits bei mäßiger Schwerhörigkeit auf beiden Ohren sinnvoll, insbesondere wenn herkömmliche Hörhilfen keinen oder nur begrenzten Erfolg bringen. Das Cochlea-Implantat erfreut sich einer wachsenden Beliebtheit und wird daher zunehmend als attraktive Alternative zu herkömmlichen Hörgeräten betrachtet.
Wenn ein Tinnitus die Ursache für Altersschwerhörigkeit ist, könnte ein Tinnitusmasker eine geeignete Option sein. Dieses Gerät überdeckt das Ohrgeräusch des Tinnitus und kann dadurch Linderung bieten.
Hinweis: Dieser Beitrag wurde nach bestem Wissen und Gewissen des Autors auf Grundlage der verfügbaren Informationen verfasst. Er ersetzt jedoch keinen Arztbesuch und trifft möglicherweise nicht auf Ihre spezifische Situation zu. Konsultieren Sie bei Beschwerden bitte umgehend einen zuständigen Arzt!