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Der Tod ist ein Thema, das viele Menschen gerne vermeiden. Wir reden über Liebe, Freundschaften und berufliche Ziele, aber wenn es um das Ende des Lebens geht, bleibt oft eine unangenehme Stille. Dabei betrifft uns alle eines Tages die Frage, was nach unserem Ableben geschieht und wie wir uns und unsere Angehörigen bestmöglich darauf vorbereiten können. Vorsorgedokumente spielen dabei eine entscheidende Rolle, denn sie geben uns die Möglichkeit, unsere Wünsche festzuhalten und unseren Liebsten in schwierigen Zeiten Klarheit zu bieten. In unserer neusten Folge “Gemeinsamkeiten” sprechen wir mit Helen Hage von Hyli. Sie erklärt, warum es so wichtig ist, sich frühzeitig mit dem Thema auseinanderzusetzen und wie moderne Ansätze die Vorsorge einfacher und zugänglicher machen. Denn am Ende geht es nicht nur um den Tod – es geht darum, das Leben zu gestalten.
Careship: Liebe Helen, ich habe dich als Überraschungsgast angekündigt, denn heute haben wir ein überraschendes Thema. Wir sprechen nicht über Pflege, sondern über den Tod. Findest du die Ankündigung zu dramatisch?
Helen: Nein, ich habe kein Problem damit, über den Tod zu sprechen, weil ich mich intensiv mit diesem Thema auseinandersetze. Allerdings sind Vorsorgedokumente nicht immer ausschließlich auf den Tod bezogen. Sie sind gerade auch in der Zeit davor von großer Bedeutung.
Careship: Ich möchte dennoch beim Thema Tod beginnen. Was interessiert dich als Unternehmerin an diesem Thema?
Helen: Das Interesse kam tatsächlich aus einem sehr persönlichen Grund. Mein Vater hatte 2020, mitten in der Corona-Zeit, eine schwere Herzerkrankung und lag lange im Krankenhaus. Zu diesem Zeitpunkt war er Mitte 60. Unsere Eltern sind normalerweise sehr fit, aber diese Situation hat uns als Familie dazu gebracht, uns Gedanken darüber zu machen, was auf uns zukommen könnte. Was passiert, wenn ein Elternteil krank wird oder stirbt? Als älteste Tochter fühle ich mich ohnehin immer sehr verantwortlich, aber in dieser Situation habe ich gemerkt, wie hilflos ich eigentlich war, weil ich mich mit diesem Thema noch nie wirklich beschäftigt hatte. Ich habe zwar den Sterbeprozess meiner Oma miterlebt, aber es fiel mir schwer, dieses Gefühl auf meine Eltern zu übertragen und zu realisieren, dass es auch sie betreffen könnte. Ich habe es bisher immer erfolgreich verdrängt.
Und dann saß ich da im Krankenhaus und spürte, dass etwas fehlte. Ich wusste vieles nicht: Ich wusste nicht, was sich mein Vater wünscht, sollte es ihm nicht besser gehen, was ihm wichtig ist, wie er bestattet werden möchte. Zu diesem Zeitpunkt konnte ich natürlich noch keine neuen Unternehmenspläne schmieden, aber als es meinem Vater wieder besser ging—er ist jetzt wieder richtig fit, wir waren sogar schon wieder zusammen im Urlaub—fiel mir auf, dass wir über alles sprechen: Liebe, Stärken, Schwächen, Freundschaften. Aber über den Tod sprechen wir nicht. Das ist doch seltsam, gerade für unsere relativ aufgeklärte Generation.
Da dachte ich mir, wenn es um Leben und Tod geht, wäre es doch sinnvoll, das im Familienkreis zu besprechen. Also habe ich mich tiefer mit dem Thema auseinandergesetzt. Dabei wurde mir klar, dass der Tod ein großes Potenzial birgt.
Careship: Wie macht Hyli die Menschen ein Stück weiser?
Helen: Unsere größte Mission ist es, die Menschen grundlegend aufzuklären. Es geht darum, das Thema Tod und Endlichkeit ins Leben zu integrieren und die Menschen sowie ihr Umfeld handlungsfähig zu machen. Das erreichen wir durch Vorsorgedokumente. Wenn ich selbst nicht mehr handlungsfähig bin, muss ich sicherstellen, dass mein Umfeld es ist. Hyli hat die Vorsorgedokumente deshalb vereinfacht, um genau das zu ermöglichen. Es geht darum, es den Angehörigen in der schwersten Stunde so einfach wie möglich zu machen.
Careship: Wenn ich dir so zuhöre und mich in das Thema einlese, stelle ich mir Hyli wie einen großen Dokumentsafe vor, in dem alles sicher aufbewahrt wird. Dieses Bild sollten wir vielleicht noch etwas detaillierter ausfüllen. Warum ist das Thema Vorsorgedokumente so kompliziert?
Helen: Das liegt natürlich daran, dass juristische Themen oft sehr sperrig wirken. Wenn man alles genau und korrekt formulieren und jede Eventualität abdecken will, verliert man leicht die Übersicht, und die Menschen klicken sich nicht mehr durch. Es macht ohnehin wenig Spaß, sich mit dem eigenen Ableben zu beschäftigen. Wenn das dann auch noch kompliziert ist, verliert man schnell die Motivation. Das war einer der Gründe, weshalb ich es einfacher gestalten wollte. Letztendlich geht es um klare Aufträge, und die können wir in eine verständliche Sprache übersetzen, damit jeder weiß, was er ausfüllt. Es geht auch darum, die Dokumente zu komprimieren, denn man kann nicht jede Eventualität abdecken. Wichtig ist, welche grundlegenden Werte geklärt werden sollen. Was müssen meine Bevollmächtigten über mich wissen? Was sind meine Werte und Wünsche, damit sie entsprechend handeln können?
Careship: Auf eurer Webseite habe ich ein Zitat von deinem Kollegen Roman gefunden. Er hat erzählt, dass er im Bekanntenkreis oft erlebt, dass nicht die richtigen Vorkehrungen für den Ernstfall getroffen wurden. Das Problem war jedoch nicht, dass die Vorsorgedokumente fehlten, sondern dass sie nicht aktuell waren. Wie stellt ihr sicher, dass man weiß, was der Papa will und dass es auch wirklich seine aktuellen Wünsche sind und nicht die von vor 15 oder 20 Jahren?
Helen: Das ist eine wirklich wichtige Frage. Tatsächlich ist das auch ein großes Problem bei Vorsorgedokumenten. Doch so muss es nicht sein, denn es sind lebende Dokumente…
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Neugierig geworden?
Für tiefere Einblicke und wertvolle Informationen zum Thema Vorsorge und zur besten Vorbereitung auf den Ernstfall laden wir euch herzlich ein, die gesamte Folge von Gemeinsamkeiten anzuhören.
HIER geht’s direkt zur Folge!