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Careship Magazin > Hilfe für Angehörige

Checkliste: sterbende Angehörige begleiten

Die Sterbebegleitung von Angehörigen meint die Unterstützung dieser in ihrer letzten Lebensphase - als Folge von Krankheit, Alter oder Unfall. Wir möchten Ihnen mit diesem Artikel Hilfestellung in dieser anstrengenden Phase geben. Folgende Checkliste gibt einen Überblick, was es im Rahmen der Sterbebegleitung alles zu beachten gilt.

1. Wo kann Sterbebegleitung stattfinden?

Sterbebegleitung erfordert sowohl intensive medizinische sowie pflegerische Betreuung als auch emotionale Unterstützung durch Angehörige. Die Versorgung der betroffenen Person kann dabei auf unterschiedliche Weise gewährleistet werden:

  • In den eigenen vier Wänden, begleitet vom Personal einer Ganztagspflege
  • Im Krankenhaus, auf der Palliativstation, begleitet von den Ärzten und dem Pflegepersonal
  • Im Pflegeheim, begleitet von den Heim-Pflegekräften
  • Im Hospiz, begleitet von den Fachaltenpflegern für Palliativ- und Hospizpflege

Unabhängig von der Örtlichkeit sind die Sterbenden stark auf die Unterstützung Ihrer Angehörigen angewiesen, um die letzte Lebensphase so angenehm wie möglich verbringen zu können.

Careship-Tipp

Auf Wunsch bzw. bei Bedarf auch ein ambulanter Hospizdienst beauftragt werden, der Sie und alle Involvierten bei der Begleitung unterstützt.

2. Wie können Angehörige bestmöglich helfen?

Im Grunde geht es bei der Begleitung eines Sterbenden darum, möglichst viel Geborgenheit zu vermitteln und die bestehende Situation – den Umständen entsprechend – so angenehm wie möglich zu gestalten. Dabei gilt es stets, den schmalen Grad zwischen der Wahrnehmung von Bedürfnissen und Wünschen, dem Umsorgen und der Zurückhaltung zu finden. Folgende Dinge können Sie konkret tun:

In der Räumlichkeit

  • Für Helligkeit, frische Luft, Ordnung und Sauberkeit im Zimmer sorgen/ sorgen lassen
  • Die Wünsche des Sterbenden wahrnehmen und versuchen umzusetzen, z. B. bezüglich der Zimmereinrichtung oder bestimmter Besucher.
  • Ggf. versuchen zu organisieren, dass Zimmernachbarn auf ein anderes Zimmer ziehen, damit für Ruhe, Privatsphäre und mehr Geräumigkeit gesorgt ist.
  • Vermeiden Sie grelle Beleuchtung und ersetzen Sie diese durch warme Beleuchtung, um der zunehmend intensiven Farbwahrnehmung des Sterbenden entgegen zu kommen und außerdem eine gemütlichere Atmosphäre zu schaffen.
  • Das Starren auf weiße Wände und Decken kann ggf. Halluzinationen hervorrufen. Dem beugen Sie vor, in dem Sie große Bilder oder ggf. Tücher aufhängen/ an die Decke spannen.

Für das körperliche und seelische Wohlbefinden des Angehörigen

  • Wenn möglich über die Vorstellungen und Wünsche des Sterbenden in Bezug auf Sedierung (Ruhigstellung/ Betäubung) und lebenserhaltende Maßnahmen sprechen.
  • Im Blick behalten, wie es um die Schmerzen des Sterbenden bestellt ist; ggf. die Medikation und Lagerungstechniken mit den Fachkräften und der betroffenen Person besprechen.
  • Wärmflaschen (wenn erlaubt) werden oft als angenehm empfunden und kompensieren die abnehmende Wärmeproduktion der Person, die im Sterben liegt.
  • Körperlicher Kontakt nimmt einen hohen Stellenwert ein in der Situation, in der sich der Sterbende befindet. In angemessenem Maß vermittelt dieser Wärme, Nähe und Sicherheit.
  • Sie begleiten eine Person durch die wohl größte Lebenskrise. Versuchen Sie dennoch, den Blick für das Schöne zu bewahren und wertvolle Momente zu schaffen; das kann z.B. das Frisieren des Sterbenden sein, Handmassagen etc. Achten Sie hier auf das Feedback Ihres Gegenübers.
  • Wenn eine Person stirbt, wird der Geschmackssinn oft sensibler. Die Einnahme von Medikamenten hat einen zusätzlichen Einfluss auf den Geschmackssinn. Daher kann der Sterbende eine bisher ungewohnte Vorliebe für bestimmte Geschmacksrichtungen entwickeln und bis dahin beliebte Speisen nicht mehr annehmen. Wenn noch gegessen wird, versuchen Sie daher verschiedene Dinge aus und schauen Sie, was gut ankommt. Wenn gar nicht mehr gegessen wird, benetzen Sie die Lippen der Person mit Wasser und natürlichen Aromen, wie sie z. B. in Orangen vorkommen.

Ihr Verhalten in der Situation

  • Bleiben Sie ruhig, auch wenn Sie den Drang verspüren stets umher zu wirbeln, um beschäftigt zu sein. Ihre Entspannung wird sich positiv auf ihr Gegenüber auswirken und hilft Ihnen, sich angemessen mit der bestehenden Situation auseinanderzusetzen.
  • Auch wenn eine sterbende Person geistig abwesend erscheint, so wird diese Sie mit großer Wahrscheinlichkeit noch hören können. Beachten Sie dies, wenn Sie im gleichen Raum Gespräche führen; achten Sie auf Inhalt und Lautstärke.
  • Stellen Sie sich darauf ein, dass sich das Mitteilungsvermögen von Sterbenden mit der Zeit verändert. Es wird weniger mit Worten und mehr mit Gebärden kommuniziert
  • Sorgen Sie sich nicht über die veränderte Atmung der sterbenden Person. Im Laufe des Sterbeprozesses wird diese flacher und verändert ihre Frequenz. Es kann ggf. zu “Schnappatmung” und/ oder ungewohnten Atemgeräuschen kommen. Die Rücksprache mit den behandelnden Ärzten/ Pflegern wird Ihnen Sicherheit geben.

Careship-Tipp

Die wichtigste Ressource bei der Begleitung von Sterbenden ist Zeit und damit Geduld. Gehen Sie in sich und entscheiden Sie ganz ehrlich, wie viel Zeit Sie haben bzw. wie viel Zeit Sie sich nehmen können und wollen, um die sterbende Person geduldig zu begleiten. Dabei ist es wichtig, Ihre eigenen Bedürfe nicht aus dem Blick zu verlieren. Schließlich können Sie anderen nur dann eine Stütze sein, wenn es Ihnen selbst auch gut geht.

3. Wie kann der Alltag nach dem Ableben der geliebten Person am besten gemeistert werden?

Gerade wenn der eigene Partner im hohen Alter verstirbt, stellt das viele Hinterbliebene vor besonders große Herausforderungen: Der Alltag wurde bis dato gemeinsam bestritten und nun fehlt nicht nur die geliebte Person, sondern möglicherweise eine helfende Hand. Die Angehörigen trauern selber und müssen lernen, mit der Situation umzugehen – ihnen fehlt die Möglichkeit, sich um alle anfallenden Aufgaben zu kümmern. In so einer Situation kann eine Alltagshilfe die richtige Entlastung bringen. Sie hilft bei allen anfallenden Aufgaben im Haushalt, bei den Einkäufen, begleitet zu Arztterminen oder hat einfach nur ein offenes Ohr für die Geschichten des Angehörigen. Careship ist einer der Anbieter, die liebevolle Alltagshilfen vermitteln. Über eine Online-Anfrage können Sie bereits innerhalb weniger Tage Unterstützung erhalten – immer von derselben Person aus der direkten Nachbarschaft.

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