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Demenz ist eine komplexe und weit verbreitete Krankheit, an der deutschlandweit jährlich fast eine halbe Million Menschen erkranken. Sie stellt eine große Herausforderung für Betroffene und ihre Angehörigen dar. In den letzten Jahren haben sich alternative Therapieansätze etabliert, die auf die positive Wirkung von Tieren auf Demenzerkrankte hinweisen. Lesen Sie mehr dazu in diesem Artikel.
Es ist kein Geheimnis, dass Tiere eine einzigartige Fähigkeit besitzen, uns zum Lächeln zu bringen und uns ein Gefühl von Glück und Wärme zu vermitteln. Genau diese Wirkung hat einen bemerkenswerten Einfluss auf demenziell erkrankte Menschen. Die tiergestützte Therapie ist ein faszinierendes und viel diskutiertes Thema im Bereich der Demenzpflege. Zahlreiche wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass der Kontakt zu Tieren positive Auswirkungen auf das Wohlbefinden und die Lebensqualität betroffener Menschen haben kann. Schon seit 1961 wird intensiv daran geforscht, wie Tiere Menschen auf positive Weise beeinflussen können. Den Anstoß lieferten Beobachtungen des Therapeuten Boris Levinson bei der Arbeit mit einem sozial auffälligen Kind und seinem eigenen Hund.
In diesem Artikel zeigen wir Ihnen die verschiedenen Aspekte dieser einzigartigen Beziehung und informieren Sie darüber, wie die haarigen Helferchen nicht nur die Herzen berühren, sondern auch das Leben der Betroffenen positiv verändern können.
Bitte beachten Sie:
Es ist wichtig, die individuellen Bedürfnisse und Einschränkungen von Demenzkranken zu berücksichtigen. Nicht alle Erkrankten reagieren positiv auf die Interaktion mit Tieren. Einige Personen können Ängste oder Allergien haben, die eine solche Therapieform einschränken. Eine Abstimmung mit den Erkrankten und ggf. Ärzten und Therapeuten ist daher essenziell.
Tiere haben die bemerkenswerte Fähigkeit, einem Menschen ein starkes Gefühl des Wohlbefindens zu schenken und eine emotionale Verbindung herzustellen. Carola Otterstedt beschreibt in ihrem Buch “Menschen brauchen Tiere. Grundlagen und Praxis der tiergestützten Pädagogik und Therapie”, dass der unterstützende Einsatz von Tieren einige mentale, psychologische und soziale Wirkungen auf den Menschen haben kann.
Die Anwesenheit von Hunden, Katzen, Vögeln und sogar kleinen Tieren, wie Kaninchen oder Meerschweinchen, kann zu einer Reduktion von Stress, Angst und Depressionen führen. Die einfache Berührung eines weichen Fells oder das Streicheln eines Haustieres kann ein Gefühl der Entspannung und des inneren Friedens hervorrufen. Die Zuneigung und bedingungslose Liebe, die Tiere geben, kann Erkrankte emotional stabilisieren und ihr Selbstwertgefühl stärken.
Erkrankte zeigten während der Interaktion mit Tieren oft eine gesteigerte Konzentration, verbesserte Sprachfähigkeit und eine erhöhte soziale Interaktion. Das Interagieren mit Tieren kann die Feinmotorik verbessern und die Auge-Hand-Koordination stärken.
Darüber hinaus kann die Präsenz von Tieren Erinnerungen und positive Emotionen wecken. Beispielsweise haben das Füttern oder Streicheln besagte Effekte hervorgerufen. Das Leben mit Tieren schafft oft eine Struktur im Alltag, die wiederum dem Gedächtnis und der Orientierung dienlich ist.
Ebenfalls kann die soziale Interaktion durch die tiergestützte Therapie positiv beeinflusst werden. Tiere schaffen oft eine entspannte und ungezwungene Atmosphäre, in der sich Demenzerkrankte sicher und akzeptiert fühlen. Die Anwesenheit von Tieren kann zu Gesprächen, dem Austausch von Erinnerungen und zwischenmenschlichen Beziehungen führen. Tiertherapie kann darüber hinaus auch Gruppenaktivitäten fördern, bei denen Demenzerkrankte miteinander und mit den Tieren interagieren können.
Spazieren mit einem Hund, das Streicheln einer Katze oder das Bürsten eines Ponys ermutigt die Betroffenen, sich zu bewegen und aktiv zu sein. Die regelmäßige Interaktion mit Tieren kann die Muskulatur stärken, die Balance verbessern und die Mobilität fördern. Aktivitäten mit Tieren können ebenfalls das Risiko von Stürzen und den damit einhergehenden gesundheitlichen Problemen verringern.
Also liebe Alltagshilfen, solltet Ihr einen liebevollen Vierbeiner haben, dann berichtet Euren Senioren davon, wie sehr Tiere ihr Leben bereichern können. Tauscht euch bei beiderseitigem Einverständnis über ein mögliches Treffen aus und profitiert gemeinsam von der Zeit zu dritt. Spaziergänge durch den Park, das Kaufen von Leckereien und besonders viel Zeit für Streicheleinheiten. Es liegt ganz bei Euch, wie ihr Euren Tag gestaltet.
Lesen Sie hier, wie die 89-jährige Frau S. dank Alltagshelferin Linda und Hund Otto wieder fitter unterwegs ist und eine ganz neue Leidenschaft entdeckt hat.