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Careship Magazin > Gesundheitstipps
Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr? Falsch! Heute wissen wir, dass nicht viel Wahrheit in diesem Sprichwort steckt. Menschen lernen ein Leben lang, nur wird es mit steigendem Alter immer mühseliger! Bleiben Sie am Ball, trainieren Sie Ihr Gehirn und lesen Sie im folgenden Beitrag unsere nützlichen Tipps, wie Sie sich geistig fit halten.
Bis vor Kurzem galt es als wissenschaftlich erwiesen, dass das menschliche Gehirn sich ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr verändert. Heute ist die Wissenschaft davon überzeugt, dass sich das komplexeste menschliche Organ wie ein Muskel bis ins hohe Alter trainieren lässt. Von neuen Fremdsprachen, über handwerkliche Fähigkeiten bis hin zu Sportarten wie Yoga – wir sind auch in unserem Lebensabend in der Lage, uns all das anzueignen. Aber wie genau soll man sich das vorstellen und was macht das Gehirn da überhaupt?
Damit das Gehirn funktioniert und wir uns der Informationen, die es speichert, bedienen können, müssen wir diese zuerst ins Gehirn einspeisen. Wenn wir neue Informationen anlegen, also eine neue Sprache oder Fähigkeit erlernen, bilden die Nervenzellen im Gehirn Verbindungen. Je dichter das Netz an diesen Verbindungen und Verknüpfungen, umso besser.
Bei jungen Menschen funktioniert das Anlegen von Informationen schnell, denn es bildet einen essentiellen Teil ihres Alltags. Schule, Studium, das Ausüben des Berufs sowie körperliche Aktivitäten, halten das Gehirn immer auf Trab und legen unentwegt neue Verbindungen zwischen den Zellen an.
Es geht also darum, den Informationsfluss nicht zu unterbrechen und die Bildung neuer Gehirnmasse durch das ganze Leben hindurch anzuregen. Doch das Anlegen neuer Gehirnzellen alleine reicht nicht aus. Laut Gehirnforschern spielt Aktivität die zentrale Rolle. Sowohl physische, als auch geistige. Bleiben nämlich Lernziele und immer neue geistige Herausforderungen aus, entstehen keine funktionstüchtigen Neuronen, die die Neuroplastizität des Gehirns stärken. In Laiensprache übersetzt heißt das: Man lernt nie aus.
Die gute Nachricht ist, dass es unzählige Möglichkeiten gibt, wie man das Gehirn auch im Alter trainieren und dessen Abbau verhindern kann. Wir haben für Sie einige dieser Möglichkeiten zusammengefasst.
1. Gesunde Ernährung und Lebensweise
Die Redensart „Man ist, was man isst“ lässt sich das ganze Leben lang anwenden. Denn Ernährung und unsere Lebensweise spielen bei der Entstehung neuer Gehirnzellen eine wesentliche Rolle. Im Alter verändert sich unsere Beziehung zu Nahrung und Ernährung generell, weshalb man dem Thema in dieser Lebensphase noch mehr Aufmerksamkeit widmen sollte. Besonders Omega-3-Fettsäuren sollen laut Forschern die Superhelden bei der Prävention von neurodegenerativen Erkrankungen wie Demenz, Alzheimer, Parkinson und Multiple Sklerose sein.
2. Sport für den Körper
Dass körperliche Betätigung zahlreiche Pluspunkte im Bereich „Gesundheit und Wohlbefinden“ verdient, ist hinlänglich bekannt. Doch besonders die durchblutungsfördernde Wirkung ist im Zusammenhang mit Sport und Bewegung für ältere Menschen erwähnenswert. Durch eine gesteigerte Durchblutung werden die umliegenden Gehirnzellen mit neuer Energie versorgt. Bevor man sich seiner körperlichen Ertüchtigung hingibt, sollte man unbedingt mit seinem Hausarzt abklären, welche sportlichen Aktivitäten bedenkenlos ausgeübt werden können.
3. Sport für den Geist
Nicht nur unser Körper, sondern auch unser Geist will stimuliert, trainiert und herausgefordert werden. Dazu zählen Tätigkeiten wie Lesen, Schreiben, Erlernen neuer Fremdsprachen und Fähigkeiten sowie soziale Kontakte. Dabei geht es nicht darum, sich Dinge stur einzuprägen, Vokabeln zu pauken oder die Telefonnummern der gesamten Familie auswendig zu lernen. Es geht vielmehr um die Steigerung der Reaktionsfähigkeit, der Fähigkeit, auf neue Situationen schneller und flexibler reagieren und in ungewohnten und neuen Lebenslagen besser funktionieren zu können. Also darum, den Alltag so gut und lange wie möglich meistern zu können.
Die soziale Komponente spielt dabei eine wesentliche Rolle. Einsamkeit und Isolation können krank machen. Wir alle tragen das Grundbedürfnis nach menschlicher Nähe, Zuneigung, Empathie und Hilfsbereitschaft in uns. Besonders im Alter verliert man zusehends Kontakte durch das Ende der Berufstätigkeit, den Verlust der Partnerin/des Partners, Todesfälle im Freundeskreis und andere Umstände. Regelmäßige menschliche Kontakte und Freundschaften sind wahre Wunderheiler für die Seele und den Körper. Sie schützen vor Stress, stärken das Immunsystem und schützen vor Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen.
Wer sein Gehirn also ausgiebig und regelmäßig mit Energie versorgt, kann auch noch im hohen Alter auf dessen zahlreiche Funktionen zurückgreifen.