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Gemeinsamkeiten: "Ist Hilfe zur Fließbandarbeit geworden?"

Die Pflegebranche in Deutschland steht vor tiefgreifenden Herausforderungen, die sich in den letzten Jahren zunehmend verschärft haben. Steigende Kosten, Personalmangel und ein sich wandelndes Gesundheitssystem belasten Pflegekräfte und Angehörige gleichermaßen. Doch gerade inmitten dieser Problematiken gibt es Lösungsansätze, die eine Brücke schlagen: die Alltagshilfen. Diese entlasten nicht nur pflegebedürftige Menschen und ihre Familien, sondern tragen maßgeblich dazu bei, die Qualität der Pflege zu verbessern.

Belastung und Grenzen in der Pflege

Pflegekräfte sind täglich hohen psychischen und physischen Belastungen ausgesetzt. Vor allem Nachtschichten und Todesfälle sind prägende Erfahrungen, die tiefe Spuren hinterlassen. Nicole, Pflegekoordinatorin bei Careship Ambulant, spricht im Podcast “Gemeinsamkeiten” über die emotionalen Herausforderungen, die der Pflegealltag mit sich bringt: „Das geht nicht spurlos an einem vorüber.“

Nicole betont, wie schwer es ist, solche Erlebnisse einfach abzuschütteln. Dennoch sei es unerlässlich, eine gewisse Distanz zu wahren, um im Pflegeberuf langfristig bestehen zu können. Empathie, so erklärt sie, müsse ihre Grenzen haben – genau dort, wo der Selbstschutz beginne. „Man schafft es nie, die Tür hinter sich zuzumachen und zu sagen, ich nehme nichts mit.“ Die Balance zwischen Beruf und Privatleben bleibt eine ständige Herausforderung, und nicht wenige Pflegekräfte, die diese Last zu lange tragen, erleiden einen Burnout.

Folgender Beitrag ist eine verkürzte und bearbeitete Fassung unseres Podcast-Gesprächs. Das volle Interview können Sie hier hören:

Wandel der Werte im Pflegeberuf

Nicole erinnert sich auch daran, wie sich die Werte im Pflegeberuf verändert haben. Früher standen die zwischenmenschlichen Beziehungen im Mittelpunkt, heute dominieren zunehmend bürokratische Anforderungen wie Dokumentation und das Erfüllen von Richtlinien. „Es ging nicht um Zahlen, Daten, Fakten, sondern um den Wert des Berufes“, sagt sie. Viele Pflegekräfte empfinden diesen Wandel als Verlust von Qualität und menschlicher Nähe. Der Druck, alles zu dokumentieren, lässt wenig Raum für das echte Gespräch mit den Patienten.

Auch der Nachwuchs in der Pflege leidet unter diesen Bedingungen. Nicole beobachtet, dass viele Auszubildende die nötige Empathie oder das Verständnis für die Arbeit am Patienten vermissen lassen. „Die Qualität rückt in den Hintergrund“, kritisiert sie. Der gesellschaftliche Status des Pflegeberufs hat sich verschlechtert, und junge Menschen finden kaum noch Anreize, diesen schwierigen und oft undankbaren Weg einzuschlagen.

Alltagshilfen als Entlastung

Vor diesem Hintergrund gewinnen Alltagshilfen eine immer größere Bedeutung. Diese Menschen bieten nicht nur praktische Unterstützung im Haushalt, sondern auch emotionale Begleitung und soziale Nähe. Nicole beschreibt die Arbeit der Alltagshilfen bei Careship Ambulant als „eine Mischung aus Feingefühl, Verständnis und viel Vermittlung“, denn es gehe nicht nur um das Abhaken von Aufgaben, sondern um die ganzheitliche Unterstützung der Pflegebedürftigen. Diese Form der Hilfe ist für viele Familien eine echte Erleichterung, gerade wenn Angehörige aufgrund von Beruf oder Distanz nicht ständig vor Ort sein können.

Alltagshilfen kommen oft aus unterschiedlichen Berufen und bringen verschiedene Lebenserfahrungen mit, was sie zu wertvollen Gesprächspartnern für die Pflegebedürftigen macht. Nicole hebt hervor, dass diese Helfer „mehr als nur Putzhilfen“ sind: „Sie sind so fest integriert bei den Kunden, dass sie fast wie gute Freunde werden.“ Ihre Arbeit geht weit über die klassische Unterstützung hinaus und bietet den Pflegebedürftigen ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit im Alltag.

Herausforderungen bei der Auswahl und Schulung von Alltagshilfen

Ein wesentlicher Faktor für den Erfolg von Alltagshilfen liegt in der Auswahl und Schulung dieser Fachkräfte. Nicole betont, wie wichtig es ist, dass die Persönlichkeit der Alltagshilfen zur Situation und den Bedürfnissen der Pflegebedürftigen passt. „Es gehört viel Vermittlung dazu, und man muss ein Feingefühl für beide Seiten entwickeln“, erklärt sie im Podcast. Es braucht regelmäßige Treffen und Schulungen, um sicherzustellen, dass die Helfer auf die Herausforderungen vorbereitet sind und ihre Fähigkeiten kontinuierlich weiterentwickeln.

Die Rolle der Alltagshilfen beschränkt sich nicht nur auf praktische Hilfe – sie sind oft die Brücke zwischen Pflegebedürftigen und ihren Familienangehörigen. Wenn Letztere nicht immer vor Ort sein können, übernehmen die Alltagshilfen eine vermittelnde Rolle und sorgen dafür, dass die Bedürfnisse der Betroffenen auch in der Ferne wahrgenommen werden.

Alltagshilfen als Lösung für die Zukunft?

Angesichts des Personalmangels und der Überlastung des Pflegepersonals stellt sich die Frage, ob Alltagshilfen eine langfristige Lösung für die Pflege in Deutschland sein könnten. Nicole ist überzeugt, dass diese Form der Unterstützung viel Potenzial hat. Alltagshilfen entlasten nicht nur die Pflegekräfte, sondern verbessern auch die Lebensqualität der Pflegebedürftigen. Ihre Arbeit bietet eine persönliche und emotionale Komponente, die in der stark formellen Pflege oft zu kurz kommt.

In unserem Podcast “Gemeinsamkeiten” betont Nicole, dass Alltagshilfen den pflegebedürftigen Menschen oft ein Stück ihrer Unabhängigkeit und Würde zurückgeben. Sie sind Ansprechpartner, Begleiter und Unterstützer in einem und helfen dabei, die tägliche Lebensführung zu erleichtern, ohne dass die Pflegebedürftigen das Gefühl haben, ihre Selbstständigkeit aufgeben zu müssen.

 

Möchten Sie mehr von Nicoles tiefgründigen Erfahrungen und spannenden Geschichten hören? Dann hören Sie jetzt in unseren Podcast “Gemeinsamkeiten”

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