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Wann sind die Grenzen der Nachbarschaftshilfe erreicht?

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In einer herzlichen Nachbarschaft können Sie sich aufeinander verlassen. Ein zwangloses Geben und Nehmen hat hier schon so manches Problem aus der Welt geschafft. Sie brauchen auf die schnelle jemanden, der behutsam auf die Kinder achtet? Ein Rohrbruch hat Ihre Wohnung unbewohnbar gemacht und Sie sind auf der Suche nach einer zeitweisen Unterkunft in der Nähe? Sie kommen nie dazu, fürs Wochenende einzukaufen?

Glücklich kann sich schätzen, wer von hilfsbereiten Nachbarn umgeben ist.

Während es für sämtliche Probleme wohl auch stets entsprechende Dienstleistungsangebote gibt, so stellt Nachbarschaftshilfe oft die attraktivere Alternative dar. Sie ist in der Regel kostenlos, niedrigschwellig und man weiß, wen man sich ins Haus holt. Doch wann sind die Grenzen der Nachbarschaftshilfe erreicht? Wie lange können Sie zum Beispiel auf Pflege und Betreuung aus den eigenen Reihen pochen und wann wird es Zeit für professionelle Pflege- und Betreuungsdienste? Um diese Angelegenheit klären zu können, haben wir uns zwei grundlegenden Fragen gewidmet.

Wann ist ein Wechsel von der nachbarschaftlichen zur professionellen Hilfe nötig und angemessen?

Vorab wollen wir betonen, dass ein Wechsel der Betreuungs- bzw. Unterstützungsform immer eine Einzelfallentscheidung sein sollte. Das macht eine pauschale Antwort also denkbar schwer. Wir können Ihnen aber dabei helfen, eine wohlüberlegte Entscheidung zu treffen, indem wir Ihnen ausgewählte Punkte ans Herz legen, die Sie berücksichtigen sollten:

  1. Es ist ratsam, von der Nachbarschaftshilfe Abstand zu nehmen und professionelle Dienstleister für Pflege und Betreuung zu beauftragen, wenn die vereinzelten Unterstützungsleistungen Ihrer Nachbarn nicht mehr ausreichen, um zu Hause eine angemessene Pflege und Betreuung sicherzustellen. Wohnen Freunde und Bekannte noch dazu weit weg, haben keine Zeit oder sollen nicht zusätzlich belastet werden, sind das verstärkende Beweggründe, Ausschau nach professionellen Diensten zu halten.
  2. Sollten Sie bereits eine Haushaltshilfe beschäftigen, diese aber mit Ihrem Pflegebedarf überfordern, wird es Zeit, die Fühler nach anderen bzw. ergänzenden Services auszustrecken. Ihre Körperpflege, Hilfe beim Essen etc. gehören schließlich nicht zum Aufgabenspektrum einer Haushaltshilfe und Ihnen ist besser geholfen, wenn Sie passende Dienstleister mit an Bord holen.
  3. Fragen Sie sich: Wie viel Pflege benötigen Sie? Kann der voraussichtliche Aufwand den Nachbarn zugemutet werden bzw. trauen Sie Ihren Nachbarn die anfallenden Aufgaben zu? Wenn das nicht der Fall ist, wird es Zeit, umzusatteln.
  4. Dann stellt sich natürlich die Frage, ob es in Ihrer Nachbarschaft jemanden gibt, der sowohl die Zeit, als auch die Fähigkeiten und den Willen hat, Ihnen regelmäßig zu helfen. Hören Sie sich einmal um und klären Sie die Lage. Bleibt die Suche ohne Erfolg, haben Sie noch immer die Möglichkeit, professionelle Pflege- und Betreuungsdienste zu organisieren.
  5. Der Umstieg von nachbarschaftlicher auf professionelle Unterstützung fällt auch finanziell ins Gewicht. Überlegen Sie daher: Haben Sie die entsprechenden finanziellen Möglichkeiten? Sollten Sie über einen Pflegegrad verfügen, wird immerhin ein Großteil der Leistungen übernommen. Mehr Informationen zur Kostenübernahme finden Sie hier. Wenn Sie außerdem erfahren möchten, wer Anspruch auf einen Pflegegrad hat und wie sich dieser beantragen lässt, lesen Sie hier weiter.
  6. Wenn Sie Pflegegeld in Anspruch nehmen, um damit die nachbarschaftliche Hilfe zu vergüten, findet in der Regel mehrmals jährlich ein verpflichtender Qualitätssicherungsbesuch durch einen frei wählbaren ambulanten Pflegedienst statt. Stellt dieser fest, dass Ihre Nachbarn die nötige Qualität Ihrer Pflege nicht gewährleisten können, wird es Zeit, auf professionelle Angebote umzusteigen.
  7. Liegt Ihrerseits eine Erkrankung vor und/ oder wird die Pflege für Ihre Helfer körperlich oder psychisch zu belastend, dann erwägen Sie am besten den Wechsel hin zu professioneller Pflege und Betreuung. Das ist vor allem dann ratsam, wenn weder Sie noch Ihre Helfer richtig mit der Erkrankung umzugehen wissen oder die regelmäßige Einnahme wichtiger Medikamente nicht sichergestellt ist. Alternativ dazu können Sie Kontakt mit Ihrer Krankenkasse aufnehmen und in Erfahrung bringen, welche Schulungsangebote für Sie oder Ihre Helfer bestehen. In einigen Fällen ist diese Maßnahme hilfreich und macht professionelle Angebote in Ihrem Falle (vorerst) überflüssig.

Zusammenfassend kann also gesagt werden, dass Betreuung und Pflege durch Nachbarn und andere Helfer verschiedenste Unterstützungsleistungen umfasst. So zum Beispiel die Unterstützung körperlicher Tätigkeiten, die Unterstützung beim An- und Auskleiden, bei der häuslichen Versorgung sowie bei der Zubereitung des Essens. Alles, was aber darüber hinaus geht, zu zeitintensiv oder zu belastend für alle Beteiligten ist, verlangt nach professioneller Pflege und Betreuung.

Bei Careship finden Sie flexibel buchbare Alltags- und Haushaltshilfen.

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Wann wird aus einer Gefälligkeit Schwarzarbeit?

Im Grunde ist es ganz einfach: Wenn sogenannte Dienst- und Werkleistungen nicht nachhaltig auf Gewinn aus sind, gelten diese auch nicht als Schwarzarbeit. So ist es im Schwarzarbeitsbekämpfungsgesetz festgehalten. Arbeiten durch Angehörige oder Tätigkeiten, die aus Gefälligkeit im Rahmen der Selbst- oder Nachbarschaftshilfe angeboten werden, sind demnach legal. Die Grenzen zur illegalen Schwarzarbeit sind allerdings fließend. Beschäftigen Sie also regelmäßig Ihren Nachbarn für unterstützende Dienste und bezahlen diesen dafür, geraten Sie schnell ins illegale Beschäftigungsverhältnis. Das ist auch dann der Fall, wenn die Bezahlung an sich nicht hoch ist. Feste Summen hat der Gesetzgeber hier allerdings nicht festgelegt. Nachbarschaftliche Hilfen bieten sich also eher für Notfälle, Übergänge oder gelegentliche Gefallen an und sind für gewöhnlich kostenlos oder sehr gering bezahlt.

Careship-Tipp

Nachbarschaftshilfe ist ein recht dehnbarer Begriff, kann also auch zwischen Personen stattfinden, die nicht im gleichen Viertel leben. Mit zunehmender räumlicher Entfernung aber müssen die Beziehungen zueinander enger sein. Und nach wie vor gilt: Die Leistungen füreinander müssen entweder kostenlos oder sehr günstig sein, sollten (möglichst) auf Gegenseitigkeit beruhen und dürfen nicht Teil einer gewerblichen Tätigkeit sein.

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