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Die Hypertonie, auch als Bluthochdruck bekannt, gilt als häufigste Ursache für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie Herzinfarkt und Schlaganfall. In diesem Artikel lesen Sie Wichtiges über Möglichkeiten der Prävention, typische Symptome, die Diagnostik und Therapiemöglichkeiten.
Bereits im Alter von 40 bis 50 Jahren haben ca. zwanzig Prozent der Männer einen zu hohen Blutdruck. Bei Frauen nimmt die Zahl der Betroffenen ein wenig später zu, etwa mit Eintritt der Wechseljahre, wenn der Spiegel des blutdrucksenkenden Hormons Östrogen abfällt. Viele Patienten, die unter einer Hypertonie leiden, können die diffusen Symptome, wie Schwindel, Zittern, Angst oder Atemnot, häufig nicht gleich zuordnen. Das Wohlbefinden sinkt und der Alltag wird merklich erschwert. Eine dauerhafte Erhöhung des Blutdrucks kann die Blutgefäße schädigen und das Risiko für einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall signifikant erhöhen. Daher ist es ratsam, besonders im Alter den Blutdruck in regelmäßigen Abständen medizinisch überprüfen zu lassen. Die gute Nachricht: Bei einer diagnostizierten Hypertonie können eine gesündere Lebensgestaltung und eine medikamentöse Behandlung die Lebensqualität deutlich verbessern.
Damit Blut in den Körperkreislauf und in die Lungen gepumpt werden kann, durchläuft das Herz abwechselnd zwei Phasen: die Herzschlagphase (Systole) und die Erschlaffungsphase (Diastole). Für die Blutdruckmessung sind sowohl der systolische als auch der diastolische Wert essenziell. Da der menschliche Blutdruck natürlichen Schwankungen unterliegt, können Zustände, wie Aufregung, Angst, körperliche Aktivität, aber auch Ruhephasen und Schlaf, den Blutdruck verändern. Als optimaler Blutdruck gilt ein gemessener Wert zwischen 120/80 und 130/85 mmHg. Von Bluthochdruck sprechen Mediziner dann, wenn die Werte dauerhaft über 90/140 mmHg liegen.
Die Hypertonie lässt sich in zwei Formen unterscheiden, in die primäre und die sekundäre. Während bei der primären Hypertonie, die über 90% aller Fälle ausmacht, keine Grunderkrankung vorliegt und die Ursachen bislang noch nicht eindeutig geklärt sind, lässt sich der Bluthochdruck bei der sekundären Hypertonie auf Krankheiten, wie Schilddrüsenfehlfunktion, Nierenerkrankungen oder das Schlafapnoe-Syndrom, zurückführen.
Die genauen Hintergründe des primären Bluthochdrucks sind bisher nicht vollständig bekannt. Es wurden jedoch einige Risikofaktoren definiert, die eine Entstehung begünstigen. Dazu zählen insbesondere:
Zudem tritt Bluthochdruck überdurchschnittlich häufig bei Patienten auf, die an Übergewicht, Diabetes Typ-2 und erhöhten Blutfettwerten leiden. Ärzte sprechen dann vom Metabolischen Syndrom.
Diese Form des Bluthochdrucks tritt deutlich seltener auf und lässt sich auf bestimmte Grunderkrankungen zurückführen. Zu diesen zählen:
Eine Hypertonie kann lange Zeit unentdeckt bleiben, da die Symptome oft unspezifisch sind. Betroffene können sich trotz erhöhter Blutdruckwerte fit fühlen oder ordnen die Symptome anders zu. Schätzungsweise jede fünfte betroffene Person hat keine Kenntnis über eine bestehende Erkrankung. Oft wird die Hypertonie daher eher als Zufallsbefund diagnostiziert. Typische Symptome der primären und sekundären Form sind:
Wichtig zu wissen: Wenn der Blutdruck im Ruhezustand 190 mmHg oder mehr misst und Symptome wie Schmerzen im Brustbereich, Benommenheit und Atemnot bestehen, sollte umgehend ein Notarzt gerufen werden!
Im Vordergrund der Diagnostik steht zunächst die Blutdruckmessung. Einmalig erhöhte Werte sind dabei jedoch nicht aussagekräftig. Häufig kommt es vor, dass Patienten schon beim Betreten der Praxis aufgeregt sind. Diese Nervosität hat einen Anstieg des Blutdrucks zur Folge. Daher sollte der Blutdruck möglichst immer in einer entspannten Atmosphäre und im Ruhezustand gemessen werden. Weil der Blutdruck aber dennoch natürlichen Schwankungen unterliegt, ist eine zuverlässige Diagnose nur durch mehrmalige Messungen an verschiedenen Tagen zu erzielen. Besteht der Verdacht einer sogenannten Praxishypertonie, sind die Werte also aufgrund der Aufregung des Patienten immer zu hoch, kann eine 24-Stunden-Blutdruckmessung sinnvoll sein.
Um final eine Diagnose stellen zu können, werden weitere Untersuchungen durchgeführt. Dazu gehören insbesondere das Abhören von Herz und Lunge sowie Urin- und Blutentnahmen. Da bei einer sekundären Hypertonie auch eine andere Grunderkrankung als Ursache infrage kommt, können zusätzlich EKGs, eine Nierensonografie, die Echokardiografie und Ultraschalluntersuchungen bestimmter Gefäße die Diagnose sichern.
Das wichtigste Mittel gegen eine Hypertonie ist ein gesunder Lebensstil. Auch wenn Veränderungen von Lebensgewohnheiten oft mit Kraftanstrengungen verbunden sind, es lohnt sich! Nicht selten lässt sich ein leicht erhöhter bis mittelhoher Blutdruck so doch noch normalisieren oder zumindest die Einnahmemenge von Medikamenten reduzieren. Ratsam sind eine gesunde Ernährung, tägliche Bewegung, Entspannungspausen, ein mäßiger Alkoholgenuss und der Verzicht auf Nikotin. Auch ein gesundes Normalgewicht trägt maßgeblich dazu bei, die Hypertonie in Schach zu halten. Ist das Gesamtrisiko aufgrund sehr hoher Blutdruckwerte oder Begleiterkrankungen, wie Diabetes, jedoch zu hoch, erfolgt eine medikamentöse Therapie.