Suche
Careship Magazin > Krankheitsbilder
Ein Blutgerinnsel kann Gefäße verschließen und somit den Blutfluss im Körper stören. Das kann schwerwiegende Folgen für die betroffenen Körperregionen haben. Deshalb ist es wichtig zu wissen, bei welchen Symptomen man einen Arzt aufsuchen und welche Risikofaktoren vermieden werden sollten.
Mit zunehmenden Alter steigt das Risiko einer Thrombose. Das liegt unter anderem daran, dass die Venen weniger elastisch werden und es so häufiger zu Gefäßschäden kommt. Auch die Neigung zur Blutgerinnung nimmt zu und erhöht somit das Thromboserisiko.
Bei einer Thrombose verursacht ein Blutgerinnsel eine Gefäßverengung oder -verschluss. Dadurch kann das Blut nicht mehr ungehindert seiner natürlichen Zirkulation im Körper nachgehen. Der Thrombus, auch Blutgerinnsel genannt, kann sich auch von der Gefäßwand lösen und an einer anderen Stelle im Körper für einen Verschluss sorgen. Ein Blutgerinnsel kann unterschiedliche Ursachen und Symptome haben.
Eine Thrombose entsteht durch die Ansammlung von Blutplättchen an der Gefäßwand. Diese Ansammlung nennt man Blutgerinnsel oder auch Thrombus. Die Ursache für die Entstehung eines Thrombus kann durch die Virchow-Trias beschrieben werden.
Die Virchow-Trias setzen sich aus drei Gruppen zusammen:
Mögliche Risikofaktoren für die Entstehung eines Blutgerinnsels sind:
Ältere Menschen haben eine höheres Risiko an Thrombose zu erkranken, da die Funktionen der Organe abnimmt und so auch die Leistungsfähigkeit der Muskulatur und der Blutgefäße. Auch die Flexibilität der Blutgefäße verringert sich und können somit leichter geschädigt werden. Bei älteren Personen über 80 Jahre steigt das Thromboserisiko nach einer langen Operation auf ungefähr 70%. Allerdings kann mit diversen vorbeugenden Maßnahmen und Prophylaxen das Risiko stark eingedämmt werden.
Man unterscheidet zwischen venöser und arterieller Thrombose. Zu den bekanntesten venösen Thrombosen zählen die tiefe Beinvenen- und Beckenvenenthrombose.
Je nach Art und Lokalisation der Thrombose unterscheiden sich auch die Symptome.
Thrombose in den Extremitäten:
Thrombose der Hirnvene:
Thrombose in der Analvene:
Eine der häufigsten Ursachen für eine Lungenembolie ist eine tiefe Beinvenenthrombose. Löst sich dort der Thrombus von der Gefäßwand, kann er mit dem Blut weitergespült werden und über das Herz in die Arterien gelangen. Diesen Vorgang nennt man Embolie. Wie der Name Lungenembolie schon sagt, entsteht sie durch das plötzliche Einschwemmen eines Blutgerinnsels in die Lungenarterie und blockiert dadurch die Durchblutung der Lunge. Typische Symptome sind unter anderem Atemnot, Herzrasen, Brustschmerzen und Schockzustand. Es handelt sich dabei um einen medizinischen Notfall und muss umgehend ärztlich behandelt werden.
Laut Aktionsbündnis Thrombose sterben ca. 40.000 bis 100.000 Menschen in Deutschland an den Folgen einer Lungenembolie. Demnach ist die Lungenembolie die dritthäufigste tödliche Herz-Kreislauf-Erkrankung nach dem Herzinfarkt und Schlaganfall.
Die oben genannten Symptome können einen ersten Hinweis auf eine Thrombose geben. Bestimmte Untersuchungsmethoden geben Gewissheit.
Der Arzt kann bestimmte Druckpunkte testen, welche bei Thrombose Schmerzen auslösen. Zum Beispiel hat die Person Schmerzen in der Waden, wenn die Fußspitze angehoben oder direkt auf die Wade gedrückt wird.
Bildgebende Verfahren erfolgen mit einem Ultraschallgerät oder einem Röntgengerät (Phlebografie). Durch Letzteres können mittels eines Kontrastmittels die Blutgefäße bildlich dargestellt und so der Verschluss durch ein Blutgerinnsel ausfindig gemacht werden. Ebenso kann durch eine Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) eine Thrombose diagnostiziert werden.
Eine weitere wichtige Maßnahme zur Diagnose ist die Blutuntersuchung. Bei der Untersuchung des Blutes wird nach Abbauprodukten von Blutgerinnseln, den so genannten D-Dimeren, gesucht. Das heißt, wenn keine Thromben abgebaut werden, ist dieser Wert unauffällig. Das ermöglicht im Notfall den Ausschluss einer Thrombose oder einer Lungenembolie.
Hier lautet die Devise: Rechtzeitige Behandlung rettet Leben!
Für die Behandlung von Thrombosen können Medikamente, Kompressionstherapien oder Operationen zum Einsatz kommen. Je nach Art, Ort und Schweregrad entscheidet der behandelnde Arzt, welche Maßnahme zur Anwendung kommt. Häufig werden unterschiedliche Therapieformen kombiniert.
Medikamente, welche die Blutgerinnung verhindern sollen, werden Gerinnungshemmer (Antikoagulantien) genannt. Diese können in unterschiedlichen Dosen als Akutmedikament oder auch für Langzeittherapien verwendet werden. Mit einer hohen Dosis versucht man das Blutgerinnsel im Notfall aufzulösen.
Die richtige Dosierung der Langzeitmedikamente muss regelmäßig durch Blutkontrollen vom Arzt kontrolliert werden!
Eine wichtige Sofortmaßnahme bei venösen Thrombosen ist die Hochlagerung sowie die Kompression, durch einen Wickelverband, der Extremität. Dabei ist es wichtig, dass der Kompressionsverband eng sitzt, aber nicht einschnürt. Diese Maßnahme soll den Blutrückfluss unterstützen. Thrombosestrümpfe werden oftmals erst nach Abschwellen der Extremität oder als Prophylaxe empfohlen.
Wichtig: Bei einer arteriellen Thrombose sollte die Extremität tief gelagert werden. Eine Kompression sollte in diesem Fall nicht angewendet werden.
Das Blutgerinnsel operativ zu entfernen ist häufig nur in einer frühen Phase der Thrombose möglich. Am häufigsten werden Gefäßverschlüsse im Becken oder am Oberschenkel mit Hilfe eines Katheters erfasst und entfernt. Allerdings werden für die Behandlung von Thrombosen moderne Medikamente bevorzugt.
Die wichtigste Maßnahme zur Vorbeugung ist die Vermeidung von den oben genannten Risikofaktoren. Regelmäßige Bewegung und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr spielen dabei eine wesentliche Rolle. Auch die Kompression durch Anti-Thrombose-Strümpfe hilft dem Blut etwas schneller sowie gleichmäßiger weiter zu fließen und soll dadurch eine venöse Thrombose vorbeugen. Ist es jedoch, durch eine Verletzung oder nach einer Operation, nicht möglich sich regelmäßig zu bewegen, kann vom behandelten Arzt eine Thrombose-Spritze zur Vorbeugung verschrieben werden. Meistens handelt es sich dabei um den Wirkstoff Heparin, welcher das Blut flüssig halten und somit ein Blutgerinnsel verhindern soll.